Hat mein Hund Schmerzen?

Das ist wohl die häufigste Frage, die ich in meiner Praxis gestellt bekomme. Leider muss ich sie in den meisten Fällen mit Ja beantworten.

Unsere Hunde sind Familienmitglieder und möchten nicht, dass sie Schmerzen erleiden.

Nun ist es aber dummerweise so, dass die Hunde Meister im Vertuschen von Schmerzen sind. Schon ihre Vorfahren die Wölfe sind großartig darin, Unzulänglichkeiten zu kompensieren. Denn ein Rudel ist nur so stark, wie sein schwächstes Mitglied. Der Mensch hat durch die Zucht ein Übriges dazu getan. Gute Jagdhunde jagen bis zum Umfallen. Der Jagdterrier kämpft mit einem Wildschwein, auch wenn ihm das Fell in Fetzen hängt. Andere Hunde wurden zum Ziehen von Karren genutzt. Auch hier war man nicht zimperlich. Zu Schutz- und Wachhunden brauche ich, glaube ich, nichts zu sagen.

Hinzu kommt, es gibt unterschiedliche Qualitäten an Schmerz:

den akuten Schmerz und den chronischen Schmerz.

Den akuten Schmerz kennt wohl jeder. Auf ein plötzliches Trauma (z. B. Umknicken) folgt ein stechender, heißer, alles überdeckender Schmerz. Wenn nun der Fuß nicht mehr belastet wird, lässt der Schmerz langsam nach. Aber wehe, er wird wieder belastet, dann schießt es wieder in den Fuß. Der Hund jault auf oder fiept und humpelt sichtbar. Hier sieht jede: Der Hund hat Schmerzen. Die entsprechende Stelle schwillt in den meisten Fällen an und kann behandelt werden. Kühlung, passive Bewegung und v. A. eine kurzzeitige Schmerztherapie sind hier angesagt.

Der chronische Schmerz ist nicht so spektakulär. Er ist eher dumpf, nervig, oft tritt er in oder nach Ruhe auf, da er durch Anderes übertönt werden kann. Das kann z. B. ein Spiel, Jagen oder auch ein anderer, ein akuter Schmerz sein.

Beim chronischen Schmerz setzt der Mechanismus der Schonhaltung ein. Der Körper führt Bewegungen in einer anderen Art und Weise aus, um dem Schmerz auszuweichen. Bei Schmerzen in der Hüfte wird z. B. diese steif gehalten und das Bein als Ganzes vor geschwungen. Das sind die Hunde, die so nett mit dem Popo wackeln. Andere laufen im Pass. D. h., dass die beiden Beine einer Seite zur gleichen Zeit bewegt werden. Wie ein kleiner Elefant. Dann gibt es auch noch die Hunde, die immer rennen, die Bewegungen nicht langsam ausführen können, da die langsame Bewegung schmerzt.

Es gibt noch viele weitere Anzeichen, dass ihr Hund Schmerzen hat und diese geschickt kompensiert.

Ganz häufig bekomme ich dann zu hören, aber wir gehen jeden Tag stundenlang spazieren, wie konnte das denn passieren?! – Genau so wie bei uns: Verschleiß, das Alter… Wie oben schon beschrieben, schleicht sich eine Schonhaltung ein und der Hund bewegt sich zügig und auch mit Freude in dieser. Allerdings werden so falsche Strukturen belastet, was wiederum zu anderen, weiteren Problemen führt.

Was hilft dagegen? – Training der richtigen Strukturen! Stärkung der Muskulatur mit entsprechenden Übungen!

Das haben wir doch Alle schon mal gehört! – Warum sollte es beim Hund anders sein!

Und je eher man damit anfängt, desto so besser!

Ich kann euch dabei helfen, herauszufinden, ob euer Hund Schmerzen hat und wie ihr ihm helfen könnt.

Manchmal helfen einfache Übungen. In anderen Fällen muss weitere Diagnostik betrieben werden, bevor an den Problemen gearbeitet werden kann. Wieder andere Fellnasen benötigen eine Schmerztherapie.

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