Gerade in der Winterzeit fehlt es an Bewegung und unsere Hunde setzen ein wenig Fett an den Rippen an. Oftmals reicht aber ein mehr an Bewegung nicht aus, wieder die Idealfigur zu bekommen. Und Friß die Hälfte kann sogar zu Problemen führen…
Zur Zeit wird jeder Hund, der in meine Praxis kommt, im Laufe des Termins von seinen Besitzern auf die Waage gestellt und bei fast allen Hunden wird festgestellt, dass sie innerhalb der letzten Wochen einiges an Gewicht zugenommen haben.
Wie konnte das denn nur passieren? – Tja, ganz einfach: Die hellen Perioden des Tages sind kürzer und im Dunkeln geht niemand gern spazieren, meist auch nicht die Hunde. Es ist kalt und nass, auch da bleiben viele Zwei- und Vierbeiner lieber auf der Couch. Und jetzt kommt das Gefährliche!!!!
Der Hund muss beschäftigt werden. Bällchen werfen im Wohnzimmer ist nicht die beste Alternative. Da gibt es auch ruhigere Varianten, die den Kopf auslasten: z. B. Schnüffelteppich, Suchspiele, Intelligenzspiele oder Tricks üben. Damit verbunden gibt es eine größere Menge an Leckerchen. Auch dem Hund etwas zum Kauen zu geben (Ochsenziemer, Kopfhaut etc.) ist ein probates Mittel, den Hund ruhig zu halten.
Was macht denn eigentlich so ein Leckerchen aus? – Wie es die Bezeichnung schon ausdrückt, es schmeckt dem Hund besonders gut. Und das wird am einfachsten erreicht, indem das Produkt einen hohen Fettgehalt hat (Schweineohr, Kopfhaut, Hühnerherzen). Fett ist der Geschmacksträger überhaupt, setzt aber auch gern an.
Wenn jetzt auch noch der Geschmack nach Fleisch (umami) erhöht wird, wurde für den Hund der Jackpot kreiert. Also wird getrocknetes Fleisch angeboten. In ganz kleinen Stücken.
Betrachtet man so ein kleines getrocknetes Fleischleckerchen, kommt es einem auch als sehr wenig vor. Man muss sich aber veranschaulichen, dass es im Originalzustand, also vor der Trocknung, 4x so groß war! Da kann ein kleines Leckerchen schon mal Gulaschstückgröße, ein Stück Dörrfleisch Schnitzelgröße gehabt haben!!!
Wenn das also jeden Abend oder jeden 2. Abend zusätzlich zur normalen Mahlzeit verabreicht wird, kann davon schon einiges auf den Hüften landen.
Versteht mich nicht falsch! Auch bei uns wird diese Art der Beschäftigung an langen Winterabenden großgeschrieben. Und auch bei uns gibt es zu diesem Zwecke mehr Leckerchen als sonst.
ABER! Die Futterration am Abend fällt dann deutlich kleiner oder auch mal ganz aus.
Die Hunde merken natürlich, dass der Napf nicht so gut gefüllt ist, wie sonst und fangen dann an zu nerven. Das kann aber mit einem einfachen Trick umgangen werden. Man gibt die kleine Futterration VOR dem Training, Suchspiel, Schnüffelteppich oder sonstiges. Der Hund ist dann abgelenkt und vergisst, dass der Napf leerer war als sonst. Mit der Zeit, gewöhnt er sich sogar an die kleinere Portion.
Wenn nun aber das Kind schon in den Brunnen gefallen ist und der Hund moppelt? – Was dann???
Einfach nur „friss die Hälfte“ ist leider in den seltensten Fällen von Erfolg gekrönt. Zusätzlich zur geringeren Kalorienzufuhr sollte der Stoffwechsel in Gang gebracht werden. Das kann über mehr Bewegung erfolgen. Häufig gestaltet sich diese Mehrbelastung im Alltag aber schwierig. Futterzusätze über einen begrenzten Zeitraum verabreicht, können dem Stoffwechsel den erforderlichen Boost geben, so dass er nicht in den Hungerstoffwechsel fällt und genau das Gegenteil erreicht wird.
Es gibt diverse Diät-Futter mit geringem Fettgehalt und eben diesen entsprechenden Zusätzen.
Als Ernährungsberater stelle ich gern individuell auf die Bedürfnisse Ihres Hundes ein Diätfutter zusammen.
So wird gewährleistet, dass trotz der geringeren Nährstoffzufuhr alle Vitamine und Mineralien in der Ration enthalten ist, die der Hund benötigt.